Wer sich Blankenberg oder Siegburg nähert, der erblickt zuerst den Stolz der Städte. Sie thronen am höchsten Punkt auf Fels, Lehm und Gestein. Sei es die 1150 errichtete Blankenberger Burg des Grafen von Syan oder die 1064 vom Erzbischof Anno II. von Köln erbaute Abtei Michaelsberg – die Existenz der Mauern über dem Tal und den Auen haben die Städte geprägt und ihr Dasein gefestigt. Alte Stadtmauern, historische Gebäude und bewahrte Handwerkstraditionen erinnern an eine Zeit, die die Städte maßgeblich beeinflusste: das Mittelalter.

So verwundert es nicht, dass alljährlich zur Winterzeit fahrendes Volk in mittelalterlichen Roben Einzug in die Städte hält.

Dann zieht wieder der Geruch von Kräutern und offenem Feuer durch die Städte. Zwischen den Ständen tummeln sich Gaukler, Verkäufer und neugierige Neuzeitmenschen. Schellenläuten, Flötentöne und Trommelwirbel klingen durch die Gassen und für wenige Silbertaler kann ein Tongefäß oder eine warme Speise erworben werden. Siegburg, das im Mittelalter zur Töpferstadt wurde, zeigt wie es um 1300 gewesen sein könnte.

Ich habe General-Anzeiger Mitarbeiterin Sofia Grillo einen Tag beim Drechsler auf dem Mittelaltermarkt in Siegburg begleitet:

Im selben Jahrhundert fiel die Burg Blankenberg in die Hände der Grafen und späteren Herzoge von Berg. Doch die Burg verfiel im Laufe der Jahrhunderte und 1805 gingen die Stadtrechte verloren. Wenig später wurde Siegburg zur Kreisstadt. Wie zwei ungleiche Schwestern, von denen eine an die falschen Männer geriet und klein gehalten wurde und die andere aus den Machtkämpfen ihrer Bewunderer gestärkt hervorging, so zeigen diese zwei Städte das Schicksal der Geschichte. Im Mittelalter geboren in der Neuzeit geprüft. Heute sieht so mancher Wandersmann das Selbe, das schon Ritter und Handelsleute erblickten, wenn sie sich auf ihren Reisen der Stadt näherten: Die thronenden Mauern und der Stolz der Stadt. Dass in der Burg Blankenberg keine Herzoge mehr residieren und in der Abtei Michaelsberg keine Mönche mehr leben, bedeutet nicht, das in den Städten kein Leben mehr herrscht. Die Mittelaltermärkte beweisen, dass in Gegenwart und Vergangenheit die Lebensfreude an erster Stelle stand und steht.

Kommt mit auf die Zeitreise und hört rein in Lupus Jongleur-Auftritt:

Dieses Jahr war Sofia einen Tag beim Mokkamann, ich habe sie wieder mit der Kamera begleitet: